An diesem Tag war ich weiterhin voller Kraft, Stabilität und Klarheit.
Nach tollen Tagen in Köln, ging es heute nachmittags zurück nachhause ins Naturparadies.
Interessant finde ich, dass ich mich sowohl körperlich als auch emotional derzeit als viel stabiler und widerstandsfähiger empfinde, als im Ess-Alltag!
Habe in beidem über die letzten 2 Tage hinweg ein stabiles Level erreicht.
Habe überhaupt kein Mittagstief oder dergleichen und nicht mal abends zur Schlafenszeit eine richtige Müdigkeit!
Ich wähle mehr frei dann zur Ruhe zu kommen, um mich auf den Schlaf vorzubereiten.
Das gesamte Energielevel ist enorm angestiegen.
Erst jetzt, bemerke wie extrem ABHÄNGIG ich vom Essen war – allerdings nicht physisch, sondern emotional.
Bei jeder emotionalen Krise, bei jedem Drama, bei jedem Gefühl, das zu unangenehm war um es anzunehmen, habe ich völlig unbewusst, automatisiert, panikartig zu (ungesundem) Essen gegriffen.
Nicht aus Hunger, sondern aus es-sonst-nicht-aushalten.
Das war der absolut hauptsächliche Grund, weshalb es mir bisher nicht gelang wirklich lange kontinuierlich bei gesundem Essen zu bleiben, geschweige denn Rohkost, obwohl ich absolut überzeugt davon bin.
Ich bin ein absoluter Genießer und lieeeeeeeebe gutes Essen, doch durch dieses Verhalten hat sich schon eine Art Hass-Liebe dazu eingestellt, die mich unterschwellig oft belastet hat.
Die üblichen Existenzängste, die Menschen haben, wenn es zB. zu einer Krise kommen sollte, sie sich im Wald verlaufen o.ä., ist es – zu verhungern.
Diese Angst habe ich schon ganz lange nicht mehr, ich weiß ich kann min. 1 Woche locker ohne Essen überleben, jetzt weiß ich – auch locker 3 Wochen.
Doch emotional hat es mir immer schon eine MegaAngst eingejagt nicht an meine „Betäubungsmittel“ zu kommen und von den unerträglichen Gefühlen überrollt zu werden.
Und was war?
Nun bin ich in der 3ten Woche ohne Essen – es ist alles mögliche an emotionalen Herausforderungen in dieser Zeit in mein Leben gekommen und ich habe nicht nur verzichtet auf ungesundes Essen zurückzufallen, nein, ich habe einfach GAR NICHTS gegessen!
Stattdessen habe ich meditiert, meine Gefühle zugelassen, fließen lassen, angeschaut, liebevoll angenommen.
Man kann es eigentlich so sagen – ich war wirklich für mich selbst da!
Ich habe mich mit meinen Gefühlen, nicht so weit wie nur möglich weggesperrt, und mit Essen verschüttet – ich habe mich selbst an der Hand genommen, ich saß mit mir im Auge des Orkans, ich war mit mir durch dick und dünn!
Jetzt weiß ich, dass ich alles durchstehen kann und keine Betäubungsmittel mehr brauche.
Ihr könnt euch wahrscheinlich kaum vorstellen, was das für eine Befreiung ist!
Ich bin überzeugt davon – egal wovon wir süchtig und abhängig werden – es hat nie mit der Substanz selbst zu tun, sondern immer damit, dass wir unsere Gefühle nicht annehmen und uns nicht zutrauen für uns selbst wirklich da zu sein.
<3
Die tiefe Einsamkeit, die Menschen verspüren, kommt u.a. auch durch dieses sich-selbst-verlassen….
Der derzeitige Stand ist:
Bis auf Gelüste nach kulinarischen Delikatessen, die ab und an hochkommen, fühle ich mich gerade echt so, als könnte ich einfach ewig weiterfasten^^
Mal schauen, was noch kommt – 5 Tage habe ich noch vor mir, bis zu meinem Ziel